23.08.2016
8. Radsport-Europameisterschaften der Gehörlosen in Brügge und Eeklo in Belgien
Gold, und Silber für Isabelle-Sophie Boberg vom GSV Landshut
Nach Verona /Italien (2008), und Togliatti/Russland (2012) standen Brügge und Eeklo in Belgien im Blickpunkt der 8.Radsport-Europameisterschaften der Gehörlosen welche vom 14. Bis 20.August durchgeführt wurden.
In Brügge fanden die ersten beiden Wettbewerbe und die Eröffnungsfeier statt und Im 35 km entfernten Eeklo die beiden Strassenwettbewerbe und die Abschlussfeier. Die Veranstaltung war bestens organisiert und die Wettbewerbe wurden professionell abgewickelt, was bei dem Radsportland Belgien nicht anders zu erwarten war.
Nach der Eröffnungszeremonie im Partic Sercu Velodrom, wo EDSO-Generalsekretär Juha Matti Aaltonen die EM in Anwesenheit einiger Honorationen und auch dem Namensgeber des Velodroms, den Olympiasieger und Sechstagekaiser Patric Sercu eröffnete. Fand dann der erste Wettbewerb, der Sprint statt. Hier zeigte das deutsche Team mit Isabelle-Sophie Boberg (GSV Landshut), Bianca Metz (GSV Bodensee), Peter Hiltl (GSV München), Jan Wittkowski (GSV Chemnitz), Carsten Porschke (Berliner GSV) und Gerald Mielke-Weyel (GSV Landshut) wie auch im Punktefahren am nächsten Tag eine hervorragende Leistung und hatte am Ende Gold und Silber bei den Frauen und Platz 4 bei den Männern.
Nach der Zeitqualifikation, wo jeder Teilnehmer alleine 3 Runden zu fahren hatte und für die letzten 200 Meter die Zeiten genommen wurden, ging es dann ins Ko-System, der Verlierer nach einem Match ausschied. Ab dem Viertelfinale entschieden 2 oder 3 Läufe für das Weiterkommen.
In der Zeitqualifikation fuhren Bianca Metz und Isabelle-Sophie Boberg bei den Frauen die schnellsten Zeiten und bei den Männern war dies Jan Wittkowski.
In den folgenden Ko-Sprints liesen Bianca und Isabelle nichts anbrennen und setzten sich erfolgreich durch, so dass es am Ende zu einem rein deutschen Finale kam. Im entscheidenden dritten Lauf hatte Bianca Metz um wenige Zentimeter die Nase vorn und gewann Gold, vor Isabelle. Bei den Männern belegte Jan Wittkowski Platz 4. Eine mögliche Medaille vergab der Leipziger durch eine unachtsamkeit, so dass er im entscheidenden Lauf um Bronze äusserst knapp den Slovaken Adrian Babic unterlag Gerald Mielke-Weyel belegte in diesem Wettbewerb Platz 11 und Peter Hiltl Platz 14.
Im zweiten Wettbewerb, dem Punktefahren, wieder auf der Patric-Sercu Bahn dominierten Isabelle und Bianca das Geschehen. Isabelle sicherte sich Gold mit 33 Punkten vor Bianca mit 24 Punkten sowie der Russin Daria Remzova mit 21 Punkten. Überschattet wurde der Wettbewerb von einem schweren Sturz 17 Runden vor Schluss, als die Ukrainerin Yelisa Topchaniuk das Hinterrad von Bianca touchierte und mit dem Kopf voran schwer auf die Piste knallte und einige Minuten bewustlos liegen blieb. Ras Rennen wurde für etwa 20 Minuten neutralisiert.
Bei den Männern konnte sich nur Peter Hiltl gut behaupten. Er sicherte sich in der 8 Wertung 3 Punkte und landete am Ende auf Platz 9. Die 3 restlichen deutschen Männer wurden wegen Rundenrückständen aus dem Rennen genommen.
Nach diesen beiden Wettbewerben erfolgte der Umzug nach Eeklo, wo das Zeitfahren und das Straßenrennen durchgeführt wurden. Für die Teilnehmer war es sicher ein besonderes Erlebnis, dass sie beim Zeitfahren professionelle Verhältnisse bekamen, wie man es im Fernsehen zu sehen bekommt. Ein Motorrad als Vorausfahrzeug, dahinter ein Begleitfahrzeug um bei evt. Defekten behilflich sein zu können. Dies gab es bisher nur bei der 2.EM in Manresa/Spanien im Jahr 1992, bei den folgenden EM jedoch nicht.
Bei den Frauen musste Isabelle bereits als zweite von der Startrampe rollen. Sie legte dann gleich eine Richtzeit vor, welche lange Bestand hatte. Aber dann fuhren die russischen Fahrerinnen Xsenia Kalbina und Alisa Bondareva schnellere Zeiten. Und Bianca Metz, Isabelles Teamkameradin verhinderte mit ihrer Bestzeit als vorletzte Starterin eine weitere Medaille für Isabelle. Bianca sicherte sich mit 25 Sekunden Vorsprung vor Alisa Bondareva und Xsenia Kalbina ihre zweite Goldmedaille dieser Europameisterschaft. Isabelle belegte am Ende Platz 4.
Bei den Männern gewann Dimitry Rozanov (Russland) ebenso seine 2.Goldmedaille. Er gewann mit 2.06 Minuten Vorsprung vor seinem Teamkameraden Ivan Makarov und dem Belgier Jean Pierre Fauconnier, welcher als Lokalmatador für viel Begeisterung bei den vielen belgieschen Zuschauern auslöste. Bester deutscher Fahrer war hier erneut Peter Hiltl, welcher lange Zeit auf Platz 3 liegend von einer Medaille träumen konnte, aber am Ende auf einem nicht erwartetem 6.Platz zu finden war.
Da neben der Europameisterschaft auch erstmals ein Europacup für die Masters (ab 41 Jahre) durchgeführt wurde, nahmen hier auch 4 deutsche Fahrer teil, darunter Gerald Mielke-Weyel vom GSV Landshut, welcher in seiner aktiven Zeit bei den Zeitfahren etliche Medaillen bei den Europameisterschaften und den Deaflimpics einsammelte, so auch in Rom wo er auf einer 25 km Strecke mit 2:12 Minuten Vorsorung Gold gewann. Nach längerer Rennpause reichte es immerhin zu einem anständigen 7.Platz. Zwei Plätze davor belegte Carl-Heinz Sänger Platz 5. Denn Wettbewerb gewann Marc Stouten aus Holland, welcher die 20 km Strecke in 27:32 Minuten absolvierte.
Abschluss dieser Europameisterschaft waren die Straßenrennen, wo es für die Frauen auf einem 10 km Rundkurs über 6 Runden (60 km) und für die Männer über 12 Runden (120 km) ging und wo die deutschen Fahrer nur als Zuschauer glänzten.
Der völlig flache Kurs wies eine 1200 Meter lange Kopfsteinpflasterpassage auf und wurde durch harten Wind erschwert. Bei den Frauen gewann Alisa Bondareva nach 1:35 std vor Yelisa Topchaniuk (Ukraine), welche beim Punktefahren schwer stürzte.
Bei den Männern sicherte sich Steve Touboul nach der Goldmedaille im Sprint seine zweite Goldmedaille. Der Franzose gewann nach einem schnellem Rennen in 3:08 std für die 120 km im Spurt einer vierköpfigen Spitzengruppe welche sich in der 7 von 12 Runden entscheidend aus dem Hauptfeld absetzen konnte vor den beiden Russen Evgeni Prokorov und Dimitry Rozanov sowie dem Slowaken Adrian Babic.
Gottfried Paulus
.
27.07.2016
Gehörlose Radsportler kämpfen in Brügge um die Europameistertitel.
Nach den letzten erfolgreichen Europa-Titelkämpfen der Radsportler, welche 2012 im russischen Togliatti durchgeführt wurden, stehen nun die 8.Radsport-Europameisterschaften an, welche vom Belgieschen Gehörlosen Sportverband vom 14.-20.August in Brügge und Eecklo durchgeführt werden. Man kann davon ausgehen, dass es eine erfolgreiche Veranstaltung werden wird, zumal der Cheforganisator Jan van den Brambusche ein erfahrener Organisator ist und sich gut im Radsport-Milieu auskennt. Und auch die Zusammenarbeit mit dem EDSO-Radsport Fachwart u.a. läuft gut, so dass man sich bei den einzelnen Wettbewerben auf reibungslose Abläufe einrichten kann.
Insgesamt haben sich zu dieser Europameisterschaft 14 Länder mit knapp 70 Sportlern und 30 Offiziellen/Betreuern angemeldet. Das ist ein Rekord und sicherlich auch eine Richtschnur für die folgenden Radsport-Europameisterschaften.
Es werden insgesamt 4 Wettbewerbe durchgeführt. Der Sprint und das Punktefahren finden in Brügge auf der Patric-Sercu Rennbahn statt. Die Wettbewerbe im Zeitfahren und im Straßenrennen werden dann im Raum Eecklo ausgetragen.
Das abschließende Straßenrennen auf einem etwa 10 km langem Rundkurs weisst zwar keine Berge bzw. Anstiege auf, ist aber recht winklig und beinhaltet eine 1200 Meter lange Kopfsteinpflasterpassage (bekannt aus dem Radklassiker „Paris-Roubaix“) welche wohl eine entscheidende Rolle spielen dürfte.
Erstmals gibt es auch Wettbewerbe für Fahrer über 41 Jahre, welche allerdings nur die Straßenwettbewerbe bestreiten werden.
Vom DGS nehmen 2 Frauen, 3 Männer und 4 Seniorenfahrer teil
Angesichts der hohen Beteiligung und der vielen neuen Teilnehmer sind die Chancen der deutschen Teilnehmer etwas schwierig einzuschätzen.
Bei den Frauen haben Bianca Metz und Isabelle-Sophie Boberg durchaus Chancen in allen Wettbewerben um die Medaillenränge zu fahren. Allerdings dürfte dies eher für die Straßenwettbewerbe gelten, da sie wohl wenig Bahnpraxis haben. Aber das dürfte auch die Fahrer der anderen Nationen treffen. Schärfste Konkurrentinnen werden sicherlich die Russinnen sein, welche mit 5 Fahrerinnen präsent sein werden. Da vermisst man mit Luise Jungnickel eine chancenreiche DGS Teilnehmerin, welche aus beruflichen Gründen nicht teilnehmen kann.
Eine schwere Aufgabe haben die Männer des DGS-Teams, wo Peter Hiltl zumindest in den Straßenwettbewerben für einen Spitzenplatz sorgen könnte. Sollte Peter auf dem flachen Kurs gut über die Kopfsteinpflasterpassagen kommen und in einer Spitzengruppe einkommen, könnte sogar eine Medaille für den spurtschnellen Münchner drin sein.
Im Zeitfahren haben Carsten Poerschke und Jan Witkowski Chancen unter den Top 10 zu landen. Im Straßenrennen werden sie Helferdienste für Peter Hiltl leisten müssen.
Wie sie bei den Bahnwettbewerben zurecht kommen werden, wird sich zeigen, sollte aber nicht allzusehr ins Gewicht fallen, wenn sie in dem Rundenwirbel untergehen. Die beiden Straßenwettbewerbe sollten Leistungskriterium sein. Aber man kann durchaus mit einer Überraschung rechnen, wenn einer der DGS Fahrer auf der Patric Sercu-Bahn gut zurecht kommt, zumal auch der Sprintspezialist und mehrfache Europameister und Deaflympic-Sieger Gerald Mielke-Weyel mit am Start sein wird.
Erstmals wird auch der Europa-Cup für Radsportler ab 41 Jahre durchgeführt, welche ein Zeitfahren und ein Straßenrennen bestreiten werden. Hier starten u.a.ehemalige gehörlose Spitzenfahrer wie der Belgier Gerald Troch und auch Gerald Mielke Weyel.
Man kann davon ausgehen, dass die Veranstaltung einen guten Verlauf nehmen wird in der Heimat einstiger Radsportgrößen wie z.B. Roger und Eric de Vläminck, welche die Veranstaltung übrigens unterstützen.
Teilnehmer vom Gehörlosen-Sportverein Landshut 1989 e.V.
Isabelle-Sophie Boberg (Sportlerin Frauen)
Gerald Mielke-Weyel (Sportler und Fachwart im Deutschen Gehörlosen Sportverband)
Gottfried Paulus (Fachwart Radsport im Europäischen Gehörlosen Sportverband)
05.08.2013 22.
Deaflympics in Sofia/Bulgarien 26.07.-04.08.2013
Medaillentriple für Isabelle-Sophie Boberg
Einen großen Erfolg errang das deutsche gehörlosen Radsportteam bei den 22. Deaflympics, (den olympischen Spielen der Hörbehinderten) welche vom 26. Juli bis 4.August in Sofia/Bulgarien stattgefunden haben. Unter Leitung des Radsportfachwartes Gerald Mielke-Weyel, Mitglied im Gehörlosen Sportverein Landshut erkämpfte sich die 23-jährige Isabelle-Sophie Boberg, welche seit 2 Jahren beim Gehörlosen Sportverein Landshut ihre sportlichen Meriten verdient, in den Radsportwettbewerben 3 Silbermedaillen und wurde zur erfolgreichsten Teilnehmerin in dem über 200 köpfigen bundesdeutschen Aufgebot zu diesen Spielen, welche leider bedauerlicherweise im Schatten der Paralympics stehen, obwohl ihre Geschichte schon viel länger ist und von den Medien kaum gewürdigt wird.
An diesen Spielen nahmen an die 4000 hörbehinderte Menschen aus über 80 Ländern teil, was angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Problemen ein gewaltiger finanzieller Aufwand für alle teilnehmenden Länder war. Doch wurde es letztendlich zu einem großen Erfolg, dies auch Dank dem großem Engagement der Verantwortlichen Führungskräfte im Weltsportverband der Gehörlosen.
Bereits im Vorfeld dieser Spiele wurde erstmals ein Fackellauf von der Gründungsstätte Paris ausgehend nach Sofia durchgeführt, wo ein dreitägiger Abschnitt durch den Süden Deutschlands führte, welcher u.a. auch vom Landshuter Gottfried Paulus geplant und realisiert wurde, so dass die olympische Flamme in verschiedenen Stationen, wo es Gehörlosenvereine gibt Station machen konnte.
Die Spiele selbst begannen am 26.Juli mit einer Eröffnungsfeier in Sofia. Für Isabelle Sophie Boberg waren es die ersten Internationalen Wettbewerbe im Radsport. Als Quereinsteigerin wechselte sie vom Hockey zum Radsport, nachdem man ihr eine hörende Konkurentin vor die Nase setzte und sie öfters auf der Ersatzbank sitzen musste. Da sie jedoch bereits während ihrer Hockeyzeit öfters mit einem Frauenradteam trainierte, fand sie schnell Anschluss an diesen Sport.
Im Ersten Wettbewerb dem Sprint, holte sich Isabelle-Sophie Boberg zur Überraschung für alle ihre erste Silbermedaille. Sie unterlag im Finale der Russin Alisa Budnikayte in 3 Läufen. Im Halbfinale konnte Isabelle den entscheidenden 3 Lauf gegen Long Hoi aus Macao nach Millimeterentscheid und Fotofinish für sich entscheiden und ins Finale einziehen, wo sie gegen die Russin Budnikayte aber im entscheidenden dritten Lauf das Nachsehen hatte.
Im zweiten Wettbewerb, dem 30 km Einzelzeitfahren, auf einem schwierigen Kurs konnte Isabelle-Sophie Boberg im Kampf um die Medaillen nicht eingreifen, zumal ihr der Kurs nicht lag, wo es unmittelbar nach dem Start berghoch ging. Den Zeitverlust konnte sie auf dem weiteren Kilometern nicht mehr wettmachen und sie landete mit 3 Minuten Rückstand hinter Ihrer Sprintkonkurentin Long Hoi auf Platz 5.
Im folgenden 50 km Straßenrennen war Isabelle-Sophie Boberg dann in ihrem Element. Auf dem 50 km Rundkurs, welcher eigentlich nicht den UCI-Vorgaben entsprach, wonach bei Olympischen Spielen der Rundkurs zwischen 7-15 km lang sein sollte, hatte Isabelle immer den Überblick. Während die Zuschauer am Start und Ziel nichts von den Kampfhandlungen mitbekamen fiel auf dem einzigen 5 km langem Bergstück mit einem 12 prozentigen Anstieg die Vorentscheidung, als Isabelle mit einem resoluten Antritt das kompakte Feld sprengte.
Mit Renate Telser (Italien) Long Hoi (Macai) sowie Lindsay Lorenz (USA) gelang ihr der Absprung. Und das Quartett arbeitete bis zum Finale gut zusammen, so dass die Verfolger keine Chance mehr hatten. Im Finale touchierte Lindsay Lorenz das Hinterrad von Long Hoi und stürzte und war damit im Kampf um die Medaillen weg. Die Situation nutzte Renate Telser mit einem Angriff welchen Sie bis ins Ziel durchziehen konnte. Isabelle-Sophie Boberg kam zwar noch stark auf unterlag aber um eine Radlänge und freute sich über ihre zweite Silbermedaille. Knapp dahinter sicherte sich Long Hoi Bronze vor der ersten Verfolgerin Xenia Kalibina (Russland) welche die gestürzte Lindsay Lorenz noch überholen konnte.
Den Schlusspunkt im Silbernen Medaillentriple setzte Isabelle-Sophie Boberg dann beim MTB-Cross-Country Rennen über 10 km auf einem äußerst schwierigen 5 km Rundkurs. Hinter Weltmeisterin Renate Telser (Italien) sicherte sie sich mit einem beherzten aber sturzfreien Rennen die dritte Silbermedaille.
Damit war Isabelle Sophie Boberg die erfolgreichste deutsche Sportlerin dieser Spiele und schloss nahtlos an den Erfolg ihres Fachwartes Gerald Mielke Weyel an, welcher vor 8 Jahren in Melbourne/Australien mit 2 Silbermedaillen seine Radsportkarriere beendete. Bei den Herren lief es im Radsport nicht so toll, da zwei Fahrer kurz vor Beginn im Training schwer stürzten und handicapt an den Wettbewerben teilnahmen. Bestes Resultat lieferte Holger Kleefus (Neuwied), welcher im Sprint Platz 4 belegte und im Viertelfinale den amtierenden Europameister Ivan Makarov (Russland) eliminieren konnte..
Die nächsten Olympischen Spiele der Hörbehinderten, wo für eine Teilnahme 55 Prozent Hörschädigung vorgeschrieben ist, finden im Jahr 2017 in Ankara/Türkei statt. (Gottfried Paulus)
24.07.2013
Le Tour du Flame Relay-viaGermany 11.-13.07.2013
Reportage Gottfried Paulus
Der zum ersten mal geplante Deaflympic Fackellauf erweckte bereits bei der Ankündigung im Dezember 2012 (?) mein Interesse und ich war Feuer und Flamme dafür.
Nach den Ski-Weltmeisterschaften in Nesselwang (Jan/Febr. 2013) gab es für das Vorhaben Grünes Licht und der DGS konnte mit den Vorbereitungen hierfür beginnen.
Zuallererst musste jedoch eine Strecke für Radfahrer gefunden werden, welche dann Gottfried Paulus, welcher selbst mitfahren würde, vorschlug.
Auf Wunsch des Präsidenten des Bayer. GL-Sportverbandes sollte die erste Etappe von Friedrichshafen über Ravensburg nach Memmingen führen, obwohl auch eine Option via Kempten ins Auge gefasst wurde. Die weiteren Etappen nach München und Salzburg wurden ohne Einwendungen akzeptiert.
Es gab dann für die Organisatoren viel Arbeit. Denn es mussten Kontakte zu den Durchfahrtsorten, den Bürgermeistern, der Polizei usw. geknüpft werden um alles im gewünschten Rahmen bewältigen zu können.
Erfreulich war insbesondere die großartige Unterstützung durch die Orte, wo Zwischenhalte und Etappenziele vorgesehen waren.
Am 10.Juli war es dann soweit, wo sich die Teilnehmer, nämlich Bernhard, Uli, Markus, Peter und Gotti im Hotel Sennerbad in Ravensburg einfanden, und natürlich auch die Betreuercrew mit Peter Fiebiger und Lars Neuhaus an der Spitze.
Hier hatte Markus unser PC-Spezialist schon mal etwas Arbeit um die neuen Garmin GPS-Geräte an die Räder zu montieren und fahrbereit einzustellen.
In einem gemütlichen Rahmen vom GV Ravensburg mit Dieter Steuer konnten wir dann die erste Etappe besprechen, wobei u.a. auch von Peter Fiebiger Bedenken geäußert wurde, wegen dem Höhenunterschied zwischen Ravensburg und Bad Wurzach u.a., was allerdings von den Radsportlern nicht besonders schwierig eingeschätzt wurde.
Am nächsten Morgen, 11.Juli gings dann mit den beiden VW Bussen zum Fährhafen nach Friedrichshafen, wo wir erstmals in die Warteschleife befördert wurden. Denn das Schiff mit den Schweizer Radsportlern und der Olympischen Flame verspätete sich um eine Stunde. Immerhin traf man hier alte Kameraden, welche man lange nicht mehr sah und konnte sich etwas unterhalten.
Nach Ankunft der Flame am Fährhafen gings zum Rathaus, wo die Flamme bei einer Zeremonie von den Schweizern an die Deutschen übergeben wurde. Die Montage der Grubenlampe mit der Flame machte allerdings doch etwas Schwierigkeiten, doch klappte schließlich alles gut.
Der Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen gab dann gegen 11 Uhr den Startschuss zur ersten Etappe nach Memmingen, wobei etwa 50 Gehörlose aus dem Raum Bodensee anwesend waren welche die Fackelträger verabschiedeten.
Neben den 5 Stammfahrern beteiligten sich am ersten Abschnitt nach Ravensburg weitere 7 Teilnehmer, da es auf diesem Streckenabschnitt kaum größere Anstiege gab.
Schnell war Ravensburg erreicht, wobei es jedoch zu einigen Fehlleitungen kam, welche die teilnehmenden Ortsansässigen Mitradler verursachten. Aber man kam dann doch glücklich am Rathaus in Ravensburg an, wo wir von der Stadtvertretung begrüßt wurden. Dabei wäre es einfach gewesen den Wegweiser der neuen Garmin Geräte zu folgen. Aber manche meinen, sie kennen ihre Stadt und wissen nicht wo es lang geht.
In Ravensburg hatten wir jedenfalls einen netten Empfang durch die Stadtvertretung und nach einem etwa 30-40 Aufenthalt verabschiedeten wir uns von der Ravensburger Spielestadt.
Dann gings Richtung Bad Wurzach stetig bergauf aber auf guter breiter und moderater Steigung zum höchsten Punkt der Etappe. Anschließend folgte ein welliges Terrain bis Bad Wurzach und in der Nähe machten wir dann eine Vesperpause. Wobei wir Mitteilung bekamen, dass sich der Vizepräsident des Bayerischen Radsportverbandes Charly Höß uns ab hier bis München anschließen möchte. Nur wie wir Charly treffen würden war dann etwas kompliziert. Wir saussten durch Bad Wurzach einige Steigungen hoch und warteten dann eine weile auf einem kleinem Ort bis Charly mit unserem Chef Peter aufkreuzte.
Nach einer herzlichen Begrüßung wobei Charly schon mal wichtige Infos mitteilte und sich vorstellte (ehem. Polizeipräsident Mindelheim und Unterällgäu u.a.) gings weiter zur Landesgrenze via Bayern, wo in Ferthofen eine Bayerische Gruppe mit Fahnen die Fackellauffahrer begrüßten.
Da die Fahrer schnell unterwegs waren und dem Zeitplan voraus waren, konnten sie sich hier beim Brückenwirt Kaffee, Kuchen und Getränke munden lassen, denn Memmingen war nur noch 10 km weit, und die Abordnung der Stadt verspätete sich.
Dann ging es unter Führung der ADAC Frau XXXX über die Tulpenbaumalle zum Rathausplatz in Memmingen wo wir vom Oberbürgermeister im schönen Rathaussaal begrüßt und verköstigt wurden. Zudem durften wir uns ins Goldene Buch der Stadt Memmingen eintragen was sicherlich ein besonderes Ereignis für uns war.
Später trafen wir uns im Trachtenheim mit den ansässigen Gehörlosen und füllten die verbrauchten Kalorien auf. War immerhin doch ein anstrengender Tag 10 Stunden unter azurblauem Himmel und 28 Grad unterwegs zu sein.
Nach einer doch relativ kurzer Nacht ging es anderntags auf die 2.Etappe von Memmingen nach München. Bereits am frühen Morgen kamen etliche Mitfahrer, u.a. Charly Höss und Rudi Walter vom Bayerischen Radsportverband u.a. Mit geringer Verspätung gings dann vom Hotel aus los zum ersten Zwischenhalt in Mindelheim. Das stand zwar nicht im Tourenprogramm, doch der BRV Vizepräsident Charly Höss organisierte dies auf die Schnelle und bereitete uns ein schönes Erlebnis dort.
Nach ca. 30 Minuten gings weiter nach Schwabmünchen ohne größere topographische Schwierigkeiten. Lediglich die Sonne trieb die Temperaturen höher und der Durst wurde auch größer. So war man froh in Schwabmünchen von einer größeren Gruppe begrüßt zu werden, wo sogar die Vizepräsidentin des BGS Birgit Hermann-Payer mit einem Weißbier aufwartete, welches sich die Radler dann brüderlich teilten.
Weiter ging es dann Richtung Fürstenfeldbruck, wo es dann topografisch etwas schwieriger wurde und wo sich Markus und Bernhard einige Bergsprints lieferten. Aber kurz vor Fürstenfeldbruck und dem Einzugsgebiet München mit dem stärkeren Verkehr war man wieder beisammen und fuhr dizipliniert. In Fürstenfeldbruch erwarteten uns schon eine Menge Leute und auch der örtliche Gehörlosenverein, sowie die Stadtvertretung.
Mit obligatorischen Grußworten, Übergabe von Präsenten und hervorhebung dieser besonderen Veranstaltung dauerte es eine weile, aber dann ging es weiter zum Etappenziel zur Allianz-Arena in München. Von einem kleinem Unfall abgesehen erreichte die Gruppe wohlbehalten das Etappenziel bei der Allianz Arena, wobei Uli Hollinger als letzter der Gruppe und sogenannter Besenwagen Tausend Tode starb, wegen der unorthodoxen Fahrweise der Mitfahrer ab Fürstenfeldbruck. Aber Uli hats überlebt.
Dann gings zum Münchner Gehörlosenzentrum, wo der Lokalmatador Markus Posset Star des Abends war. Aber das herumstehen und warten, dass wir ins Hotel kommen zum duschen und so, kostete mich dann eine Sommergrippe.
Das Programm im GMU sahen wir leider nicht, weil Kaloriennachschub im Restaurant wohl mehr Wert war als Grillfleisch mit Semmel beim GMU. Als wir dort gegen 22 Uhr aufkreuzten war dort nicht mehr viel los, so verdrückten wir uns dann auch alsbald wieder.
Früh aufstehen hieß es dann auch am Tag der 3.Etappe (13.7.). Da stand erst mal eine 30 km Busfahrt vom Hotel zum Startplatz in Putzbrunn an. Erneut wolkenlos blauer Himmel und hohe Plusgrade bereits in den frühen Morgenstunden waren unsere Begleiter.
Vorher im Hotel verabschiedeten wir noch Elisabeth Ruth aus Simonswald, welche an den zwei Etappen mitfuhr. Nachdem auf dieser Etappe nur wir 5 Radsportler unterwegs waren, konnten wir ein höheres Tempo fahren. Auf dem welligen Terrain gings zuerst via Glonn. Dort sollte der erste Zwischenstopp sein, wegen der kürze der Strecke ab Putzbrunn wurde der Zwischenhalt jedoch nach Tuntenhausen (15 km weiter) verlegt. In Glonn schloss sich noch ein MTB Fahrer (Kamerad von Markus Posset) an. Nach dem Zwischenhalt in Tuntenhausen leistete sich Markus aber einen Fauxpass. Er lotste uns auf die Strecke zurück, wo wir gekommen sind, aber nach einigen Hundert Metern und Fragen durch Gotti konnten wir auf die richtige Strecke geführt werden.
Dann gings Richtung Rosenheim, welliges Terrain, die Sonne brennt vom Himmel, der Durst wird größer, jetzt zählt Zähne zusammenbeißen, weil das Tempo hoch ist und jeder Fahrer seinen Teil an Führungsarbeit leistet.
Endlich ist Rosenheim erreicht. Begrüßung durch Frau Oberbürgermeisterin. Ein paar Gehörlose sind da. Kein so toller Empfang wie in Memmingen. Aber immerhin Chef Andre´Brandmüller und Co sind da. Eigentlich wollten wir hier eine einstündige Pause einlegen. Da es aber keine Sitzgelegenheit gab ging es alsbald zum Gasthof Post in Prutting. Eine echte oberbayerische Wirtschaft, wo die Bedienung auch bayrischen Slang spricht, so dass unsere Begleitpersonen Petra, Nina und Jette etwas Verständigungsprobleme hatten.
Aber mit einem Mittagessen wurde es hier nichts, denn Gotti meinte, bei einer Bestellung gingen 2 Stunden drauf und wir sollten um 15 Uhr in Traunstein sein. So gab es für die Radler nur Wiener mit Brot. Und für Petra, Nina und Jette Weißwürste - die sollten eigentlich das 12 Uhr läuten nicht hören…es war schon 13 Uhr. Hoffentlich wurde es den Dreien nicht schlecht.
Dann gings zum letzten Zwischenstopp vor dem Endziel nach Traunstein, wo die oberbayerischen Kulturtage stattfanden. Wir kamen pünktlich wie vorgesehen dort an. Dies auch deshalb weil wir unterwegs ein schnelles Tempo gefahren sind. Von Rosenheim aus am Chiemsee links entlang. Rechts die Chiemgauer Berge ein schönes und malerisches Panorama. Leider verpassten wir hier einen Fotostop zu machen, was im nachhinein doch etwas unverzeihlich erscheint.
In Traunstein erwarteten uns viele Gehörlose und wir freuten uns mit diesen über das besondere Ereignis. Mussten dann aber eine Weile warten bis wir im Rahmen des Programmes vorgestellt wurden. Markus und Uli mussten auf die Bühne und machten Gute Mine und brachten uns Ehre und Ansehen.
Kurz darauf starteten wir auf die letzten Kilometer via Salzburg. Da die Strecke durchwegs flach und bergab führte, drehten wir mal ordentlich den Gashahn auf. Die Tachonadel im Begleitfahrzeug geisterte zwischen 35 und 70 km/std herum, welches wir auf der Bundesstraße 304 fuhren.
Aber ca. 5 km vor Freilassing gab es einen unfreiwilligen Stopp. Schranke Bahnübergang zu. Also Zug vorbei fahren lassen. Vorher Bescheid: Ab hier bis Grenze Piano Fahrt also gemeinsam . Aber Schranke auf dreht Uli Gashahn auf und weg, Markus und Bernhard hinterher. Was tun um die zu bramsen? Lars im Begleitfahrzeug erledigt das Problem und 2 Kilometer später ist alles zusammen.
Wir fahren dann zum Grenzübergang, wobei nicht unerwähnt bleiben soll dass Markus die Abfahrt zur Grenze übersehen hat und wir auf der Straße umdrehen mussten.
Aber dann standen wir vor dem Schild „Salzburg“ dahinter ein Platz wo wir halt machten und auf die Österreicher warteten, denn von diesen war keiner da.
Zuerst aber umarmten wir uns alle dass wir die Tour geschafft haben und waren überaus glücklich und stolz die Deaflympic Flame wohlbehalten an die Österreicher übergeben zu können. Und der eine oder andere dürfte eine Freudenträne verdrückt haben.
Schade war dann aber dass es mit einem gemeinsamen Abendtreffen mit den Österreichern daneben ging. So machten wir den Abschluss in einem urigen Bayerisch-Österreicherischen Biergarten, wo man mit den Speisen doch so seine liebe Not hatte um was passendes zu finden.
Lars Neuhaus, Vizepräsident Breitensport im DGS bedankte sich dann zu später Stunde bei den Radsportlern und der Betreuercrew für dieses einmalige Ereignis und übergab Erinnerungsgaben.
Peter Fiebiger, Vizepräsident DGS für Öffentlichkeitsarbeit gab einen kurzen Rückblick zu dieser Veranstaltung, welche viel Herzblut erforderte, dann aber durch viel Unterstützung von Seiten der Komunen u.a. ausgeglichen wurde.
Dankesworte sprachen auch Bernhard Maier, welcher die Kosten für die Herstellung und Gestaltung einer Fahne (?) durch den GSV BW übernehmen wird, sowie Uli Hollinger, welcher insbesondere die gute Kameradschaft während der Tour hervorhob.
Letztendlich dankte Gottfried Paulus, der Streckenplaner, allen Beteiligten, besonders dem Peter Fiebiger für die Organisatorische Bearbeitung, Lars Neuhaus für die Absicherung der Radfahrergruppe, Petra Brand für die diversen Hilfen vor Ort, Jette Müller für die physiologische Betreuung, Nina Wiencek für die Dolmetschertätigkeit an allen Tagen, sowie auch besonders Daniel Haffke, 1,Vors. DGS Sportjugend, welcher sich mit vielfältigen Problemen befassen musste.
Und besonders auch seinen Mitradlern, Markus, Bernhard, Uli und Peter welche sich an allen Tagen die Arbeit in der Gruppe auf der Straße teilten und so zum Erfolg beitrugen.
Vielleicht bleibt uns nachstehendes in Erinnerung:
Das gibt’s nur Einmal
Das kommt nicht wieder
Es ist vielleicht nur Träumerei
Das kann das Leben
Nur einmal Geben
Denn was vorbei ist
Ist vorbei
.
.
05.06.2013
Olympische Spiele der Gehörlosen in Sofia/Bulgarien vom 26.07. bis 05.08.2013
Transport der Olympischen Flame von Paris nach Sofia.
Liebe Radsportfreunde
Durch verschiedene Infos z.b. im Augsburger Radkurier, in der website „radsport-in-niederbayern.de“ u.a. gab es bereits Vorab-Informationen zu o.g. Vorhaben.
Und auch der BRV-Fachwart für RTF Rudi Walter hat darüber informiert.
Nun steht fest, dass das Vorhaben verbindlich stattfinden wird.
Die 4 gehörlosen Führungspersonen stehen fest. Und die Etappenorte und Zwischenstationen haben durchwegs positive Rückmeldungen gemacht. So dass an den einzelnen Stationen jeweils Begrüßung durch die Stadtvertretungen und so verwirklicht werden kann.
Jetzt geht es noch um die Begleitung der Führungspersonen durch Radsportler aus den an der Strecke liegenden Radsportvereinen u.a.
Es wäre schön, wenn sich hier Radsportler dem Tross auf jeder Etappe anschliessen würden um zu zeigen dass Solidarität auch mit Hörgeschädigten und deren Lebensumständen eine Selbstverständlichkeit ist und diese unsichtbare Behindertengruppe nicht ausgegrenzt wird.
Dass die Hörgeschädigten im Schatten der Paralympics stehen , obwohl ihr Sportbetrieb weitaus länger besteht ist bedauerlich, resultiert jedoch aus der Tatsache dass sich bei den Paralympics zahlreiche honorige und finanzill potente Personen mit engagieren. Bei den Gehörlosen – welche das einzige Manko die Kommunikation ist, engagieren sich nur wenige.
Der Gehörlosensport ist übrigens älter als die Paralympics. Steht allerdings Pressemäßig immer im Schatten.
Hier nun möchte der Weltsportverband der Gehörlosen mal ein Zeichen setzen und im Vorfeld der diesjährigen Olympischen Spiele der Gehörlosen (Deaflympics) einen sogenannten Fackellauf von Paris nach Sofia durchführen.
Das mit dem Fackellauf ist doch etwas kompliziert zu organisieren innerhalb von 4 Wochen. Und es war auch Ziel dass das Olympische Feuer durch Radsportler transportiert wird zum Gedenken an den Gründer der Gehörlosen Olympischen Spiele, dem Radsportler Rubens Alsace.
Der Deutsche Gehörlosen Sportverband unterstützt dieses Vorhaben und wird die Olympische Flame am 11.Juli in Friedrichshafen übernehmen und diese dann in drei Etappen über Memmingen und München nach Freilassing transportieren, wo die Flamme dann an die Österreicher übergeben wird.
Ziel dieses Fackellaufes durch Deutschland ist auch dass sich neben den Gehörlosen auch hörende Radsportler mit beteiligen.
Insbesonders gilt hier die Einladung an Radtourenfahrer oder Hobbyfahrer entlang der Strecke welche sich unterwegs anschließen wollen um hier ein Zeichen der Solidarität mit den Gehörlosen und den Hörgeschädigten zu setzen.
Wir würden uns freuen, wenn wir von eueren Sportlern Unterstützung bekommen könnten, indem diese uns auf den einzelnen Etappen begleiten würden, insbesondere wenn wir Eskorte bei den Zwischenhalten und den Start-Zielorten haben können.
Eine Gruppe sollte allerdings maximal 25 Personen nicht überschreiten, wobei 4 Führungspersonen bereits mit berücksichtigt sind.
Meldungen bitte an: Gottfried Paulus
E-Mail: paulusgottfried@aol.com
Das Team wird durch 2 VW-Kleinbusse begleitet.
Interessierte Teilnehmer melden sich bitte Umgehend bei Gottfried Paulus mit Angabe wo sie sich anschließen wollen. Evt. Fragen werden umgehend beantwortet.
.
.
16.05.2013
Deaflympic Fackellauf führt auch durch den Süden Deutschlands
Vom 26. Juli bis 5. August 2013 finden in Sofia/Bulgarien die 22. Sommer-Deaflympics statt, wo auch wieder ein starkes Aufgebot des Deutschen Gehörlosen Sportverbandes in verschiedenen Sportarten teilnehmen wird.
Im Vorfeld hierzu wird erstmals ein Fackellauf durchgeführt, welcher von Paris ausgehend durch verschiedene Länder nach Sofia führen wird.
Die Flamme wird in Paris auf der Sportanlage Stade Pershing in der Bois de Vincennes entzündet, am Denkmal des ersten internationalen Gehörlosensport-Wettkampfes und zur Erinnerung an den Gründer der Deaflympics Eugene-Rubens-Alcais (voraussichtlich am 25. Juni) und wird von gehörlosen Radsportlern mittels Fahrrädern transportiert.
An diesem Vorhaben beteiligt sich auch der Deutsche Gehörlosen Sportverband, indem er den dreitägigen Abschnitt von Friedrichshafen über Memmingen und München nach Salzburg organisiert.
Die Flamme, welche mittels Bergmannslampe transportiert wird, werden die Schweizer am 11.Juli in Friedrichshafen an die Deutschen übergeben, welche dann am 13.Juli und nach ca. 400 km in Freilassing die Lampe an die Österreicher weitergeben werden.
Der Deutsche Gehörlosen Sportverband hat die Organisation dieser Tour bereits in Angriff genommen und arbeitet mit Hochdruck daran, dass sie zu einem Erfolg werden wird.
Nachdem die Fahrtstrecke bereits feststeht, sind jetzt nur noch die örtlichen Aktionen bei den Haltepunkten und den Start- und Zielorten abzuklären.
Fest steht bereits, dass es an den einzelnen Haltepunkten Begrüßung durch die Stadtvertretungen geben wird. Unterstützt wird das Vorhaben auch vom Bayerischen Gehörlosensportverband und vom Landesverband Bayern der Gehörlosen sowie dem Baden-Württembergischen Gehörlosen Landesverband mit den auf der Strecke liegenden Vereinen so z.B. in Ravensburg, Memmingen, München, Rosenheim und Traunstein u.a.
Damit dürften die Gehörlosen eine gute Öffentlichkeitswirkung bekommen, zumal auch die örtlichen Pressen über das Vorhaben berichten werden.
In sportlicher Hinsicht werden gehörlose Radsportler mit hörender Begleitung die Strecke abradeln. Dabei werden 4 Führungspersonen die Fahrergruppe, welche maximal 20 Personen umfassen wird, die Gruppe leiten.
Das Fahrtempo wird hierbei so gestaltet, dass eine vernünftige Geschwindigkeit gewährleistet ist. Dabei werden nach jeweils ca. 40 km Zwischenstopps für Werbung und Infoveranstaltung sein, welche etwa 30 Minuten dauern werden.
Der Deutsche Gehörlosen Sportverband lädt hierzu alle Interessierten Sportler/Innen ein, welche sich an der Fahrt beteiligen wollen.
Es können zum Beispiel Teilstrecken mitgefahren werden, oder ganze Tagesabschnitte, oder auch alle drei Etappen.
Wegen der Planung und übersicht der Gruppen wird jedoch um Kontaktaufnahme baldmöglichst (bis spätestens 20.Juni) gebeten bei:
Gottfried Paulus
Fax: 0871-67922
E-Mail:paulusgottfried@aol.com
Voraussetzung zur Teilnahme:
Fahrt in der Gruppe
Sportliche Fitness
Fahrräder: Rennrad oder MTB/ATB
.
.
03.03.2013
März-Termine
So langsam rückt für die Straßenradsportler und die Radtourenfahrer der Saisonstart näher und die Sonne scheint nun auch wieder die Oberhand zu gewinnen, dass die Kälte und der noch reichlich vorhandene Schnee auf den Feldern und Wiesen alsbald aus unserem Blickfeld verschwindet.
Die ambitionierten Straßenradsportler haben sich sicherlich den 24.März notiert, wo in Zusmarshausen der bayerische Radsportauftakt stattfinden wird. Dieses Straßenrennen kann hierbei ein kleines Jubiläum feiern, denn es wird zum 40. mal ausgetragen.
Ein Großteil der Straßenradsportler dürfte sich zur Zeit in wärmeren Gefilden aufhalten um sich dort eine solide Grundlage und Form für die beginnende Saison erarbeiten.
Die Daheimbleiber hatten in den Monaten Januar und Februar wenig zu lachen, dennoch dürften auch diese aller Witterung zum Trotz bemüht sein wenigstens ein passables Trainingspensum zu bewältigen um zumindestens bei den ersten Rennen im Peloton mithalten zu können. Jedenfalls sieht man etliche Pedaleure auf den niederbayerischen Straßen öfters unterwegs, wie ich dies in den letzten Tagen bemerkte, wo ich nach einer Knieoperation am 1.März erstmals wieder ein Straßentraining absolvierte.
Etwas früher dran mit der Saisonseröffnung sind die Radtourenfahrer, welche bereits am 9.März mit dem Punktesammeln bei den Permanenten RTF beginnen können.
Hier sorgt übrigens erneut der RSV Moosburg für einen ersten Höhepunkt mit seinem Saisonsstart am 16.März wo sich bei gutem Wetter sicherlich eine große Gruppe aus der Region zur Teilnahme an der 75 km Tour „Durch den Flughafen“ einfinden dürfte.
Mit der Fahrt in den Frühling am 14.April ist eine weitere Veranstaltung vorgesehen, bevor die A-Wertungsfahrten anstehen.
Der Radsportbezirk Niederbayern beginnt seine Saison am 17.März am Radstadion in Niederpöring, wo vormittags der Bezirkstag ansteht und nachmittags dann eine Radausfahrt, mit anschließender Saisonsbesprechung. (GP)
.
.
03.02.2013
7. Straßkirchener Sternenfahrt am 19.Mai 2013
Straßkirchen (bei Straubing)-Altötting und zurück (190 km)
Radfreunde und SSC Straßkirchen
Kinder-Krebs-Hilfe 2013
Hallo Freunde des Rennradsportes.
Wir laden Euch alle heuer wieder zu unserer Sternenfahrt 2013 ein.
Es geht für die Unterstützung für die Fam. Luft aus Grafenau besonders für „Selina“.
Ich würde mich sehr freuen wenn es wieder wie letztes Jahr ein voller Erfolg wird.
Anmeldung. nur ausschließlich unter http://www.radl-treff.de/sternenfahrt/
Die Anzahl der Teilnehmer unserer Sternenfahrt ist auf 120 Starter begrenzt.
Sobald die Anmeldungen die maximale Teilnehmerzahl erreicht haben, wird das Anmeldeformular geschlossen.
Bei Fragen an Organisator Ludwig Schiller unter 09424/903849
Ludwig Schiller & Betz Franz
Radfreunde Straßkirchen ( bei Straubing )
-------------
Kontaktdaten:
Name: Ludwig Schiller
eMail: ludwigschiller@web.de
.
.
18.01.2013
Die Vergangenheit feiern – Inspiration für die Zukunft“
Radfernfahrt von Paris 1924 nach Sofia 2013
Vom 26.Juli bis zum 5.August 2013 finden in Sofia/Bulgarien die 22.Olympischen Spiele der Hörgeschädigten Menschen statt. Genannt Deaflympics.
Vorher firmierten diese weltweit akzeptierten und mit bis zu 4000 Teilnehmern durchgeführten Spiele unter der Bezeichnung Weltspiele der Gehörlosen.
Diese Veranstaltung ist übrigens die älteste behinderten Weltsportveranstaltung.
Da die Organisation jedoch die Hörbehinderten selbst organisierten und organisieren sind sie gegenüber den Paralympics weit ins Hintertreffen geraten. Bei den Paralympics organisieren hochrangige Persönlichkeiten, welche zu allen Medien Zugang haben. Hörbehinderte stehen zumeist vor verschlossenen Türen.
Es gibt und gab Bestrebungen die Hörgeschädigten auch ins Paralympic Programm aufzunehmen. Aber wie sollten sich hier die Blinden, Amputierten und andere mit den Kommunikationsbehinderten gehörlosen Verständigen? Die Hörgeschädigten Spitzensportler gehören eher zum hörenden Spitzensport, so dass sie bei den Paralympics fehl am Platze sind.
Nun finden in Sofia die 22. Spiele statt und erstmals wird es einen sogenannten Fakellauf geben. Das ist jedenfalls geplant. Und zwar von Paris aus, wo die ersten Deaflympics stattfanden. Dies geschieht auch zu Ehren des Gründers der Deaflympics, des Radsportlers Eugene Rubens-Alcais und der Radsport ist seit den allerersten Spielen ein Teil der Defalympics
Deutsche Radsportler waren erstmals in Köln 1981 mit von der Partie, wo das Team im 100 km Mannschaftszeitfahren (übrigens mit Gottfried Paulus) die Bronzemedalle gewinnen und in den nachfolgenden Jahren im europäischen Radsport der Gehörlosen eine mitentscheidende Rolle spielen konnte. So konnten die deutschen Radsportler bei den folgenden Europameisterschaften, den Weltmeisterschaften und den Deaflympics immer wieder mit Medaillen und hervorragenden Platzierungen aufwarten. Bis es im Jahr 2005 eine Zäsur gab. Nach einer knapp sechsjährigen Durststrecke ist der deutsche gehörlosen Radsport jedoch wieder präsent und bereitet sich auf diesen Höhepunkt vor.
Der Faklellauf läuft unter Bezeichnung: „Die Vergangenheit feiern – Inspiration für die Zukunft“ Die Flamme wird einen Monat vor Beginn der Spiele auf der Sportanlage Stade Pershing in der Bois de Vicennes in Paris enzündet, am Denkmal des ersten internationalem Gehörlosensport-Wettkampfes.
Anschließend wird die Flamme in zwei Bergmannslampen von Radfahrern durch Frankreich nach Lausanne in der Schweiz gebracht, wo mit den ursprünglichen Feuer zwei weitere Lampen entzündet werden. Lausanne ist der Sitz des Internationalen Olympischen Komitees und dort brennt ein dauerhaftes olympisches Feuer.
Von Lausanne aus wird die Route geteilt. Zwei Lampen werden von Radsportlern durch die Schweiz nach Deutschland und über Österreich nach Slowenien gebracht. Die übrigen zwei Lampen werden durch die Schweiz über Italien ebenfalls nach Slowenien gebracht. In Slowenien werden die Flammen wieder zusammengeführt und gemeinsam durch Kroatien und Serbien nach Bulgarien gebracht.
Durch die Verbindung der Entstehung der Deaflympics in Paris 1924 mit den aktuellen in Sofia 2013 wird der Fakellauf die stolze Tradition und Stärke und Unabhängigkeit feiern, welche die Gehörlosenwettkämpfe in der Gehörlosengemeinschaft erreicht haben. Die Ankunft der Flamme bei der Eröffnungszeremonie wird eine Inspiration für die Sportler am Vorabend ihrer größten Wettkämpfe sein.
Die Flamme wird von gehörlosen Radsportlern gemeinsam Seite an Seite mit ihren hörenden Gegenstücken getragen werden. Keine der einzelnen Etappen wird länger als 160 km lang sein, womit eine vernünftige Geschwindigkeit gewährleistet ist, um Zwischenstops für Werbung für die Veranstaltung auf der Strecke zu ermöglichen.
Die Wahl der Fahrräder ist praktisch und philosophisch, weil es den Sportlern die Möglichkeit gibt, große Distanzen abzudecken und weil ein Mangel an sicheren Fahrradstrecken in vielen Städten eine echte Behinderung für gehörlose Radfahrer bedeutet. Und schließlich auch deshalb, weil der Gründer der Deaflympics, Eugene Rubens-Alcais, Radsportler war. (Verfasser leider nicht bekannt)
Radsportler, welche Interesse haben am Abschnitt durch Deutschland teilzunehmen
und die gehörlose und hörbehinderte Sportwelt unterstützen wollen- hier die Etappendaten.
11. Juli – Friedrichshafen-Memmingen 89 km
12. Juli – Memmingen – München 115 km
13. Juli – München – Salzburg 145 km
Es wäre also nett, wenn sich Radsportler an der Fahrt mitengagierten würden.
Genauere Informationen werden Anfragern mitgeteilt. (www.dg-sv.de)
Gottfried Paulus
Evt. Anfragen hierzu können auch beim Webmaster dieser HP getätigt werden.
.
.
.
.
.
.
.
6.Radsport-Europameisterschaften
und 2. Mountain-Bike Europameisterschaften
vom 8. bis 15.09 2012 in Togliatti-Russland
Abschlußbericht.
Vom 8.bis 15.September 2012 war die russische Stadt Togliatti Gastgeber der 6. Radsport Europameisterschaften der Gehörlosen, sowie der 2. MTB Europameisterschaften.
Eigentlich hätten hier nur die Radsport-Europameisterschaften stattfinden sollen. Nachdem es aber mit der 2.MTB Europameisterschaft im Jahr 2010 in Spanien nicht klappte, wurden beide wie in Verona 2008 gemeinsam ausgetragen.
Der russische Gehörlosen Sportverband konnte im regionalen Radsportverband beste Unterstützung gewinnen, so dass die Wettbewerbe, sowohl im MTB-Bereich wie auch auf der Straße alle unter hervorragenden Bedingungen ablaufen konnten.
Die EDSO-Commissaire Juhaa Matti Aaltonen (Finnland) und Gottfried Paulus (Deutschland) waren dann auch voll des Lobes über die hervorragende Vorbereitung und den Ablauf.
An diesen Europameisterschaften nahmen insgesamt 11 Nationen mit 44 Sportlern teil. Von den vorangemeldeten Nationen fehlten dann Italien, Spanien und Portugal.
Es wurden insgesamt 5 informationelle Meetings durchgeführt, welche alle einen guten und reibungslosen Verlauf genommen haben.
Beim letzten Meeting am 14.9. wurden auch die T.O. für die nächsten vier Jahre gewählt. Für den Radsport wurde Gottfried Paulus (Deutschland) erneut einstimmig bestimmt. Im MTB gab es keinen Kandidaten, nachdem der amtierende T.O. Claudia Geronazzo, welcher nicht anwesend war, mittels SMS erklärte auf eine neue Kandidatur zu verzichten. Nach einiger Diskussion wurde beschlossen, dass den MTB Bereich auch Gottfried Paulus vertretungshalber übernimmt, bis ein neuer kompetenter T.O. gefunden ist.
Für die nächste Radsport-Europameisterschaft im Jahr 2016 bewarb sich Belgien (unter Vorbehalt). Für die MTB Europameisterschaft bewarb sich Austria (Österreich) ebenfalls unter Vorbehalt.
Vorausgegangen war eine Diskussion ob die beiden Veranstaltungen (Radsport und MTB) auch künftig gemeinsam oder getrennt im 2-Jahresrhytmus durchgeführt werden. Die Mehrheit plädierte für eine Trennung. Ob sich dies realisieren lässt dürfte auch von dem Engagement der T.O. abhängen sowie von den finanziellen Möglichkeiten der Veranstaltungsländern.
Die Wettbewerbe alle, sei es im MTB oder beim Straßenradsport verliefen bestens organisiert und einwandfrei. Durch den Einsatz moderner Zeiterfassungstechnik konnten die Ergebnisse schnellstens zur Verfügung gestellt werden.
Von Veranstalterseite standen zudem zahlreiche Helfer und Mitarbeiter zur Verfügung, so dass bei allen auftretenden Problemen schnellste Abhilfe geleistet werden konnte.
Im sportlichen Bereich war es jedenfalls ein Top-Ereignis.
Auch das Rahmenprogramm, die Eröffnungsfeier und die Abschlussfeier, wo jeweils ein ca. 45 minütiges Folkloreprogramm angeboten wurde, war dem Ereignis angemessen. Und das abschließende Büffett mit speziellen russischen Imbisshappen, Getränken und kommunikativen Tänzen war ein schöner Abschluss.
Erwähnenswert ist zudem der Besuch hoher Persönlichkeiten der Kommune und diverser örtlicher Organisationen aus Togliatti und Samara, welche die Veranstaltung unterstützten, so dass sie zu einem Erfolg wurde.
Die EDSO dankt dem ausrichtenden russischem Gehörlosen Sportverband sehr herzlich für diese hervorragend organisierte Veranstaltung, woran sich alle Teilnehmer sicher noch in späteren Jahren gerne erinnern werden.
Landshut, den 22.09.2012
Gottfried Paulus
EDSO T.O. Cycling
.
.
23.11.2012
Vorab-Info
Ostbayerischer Jedermann-Cup ab 2013
Die ostbayerischen Radsporler können sich freuen, dass im Jahr 2013 eine neue Rennserie vorgesehen ist. Aus den bestehenden Jedermann-Rennen des RC-Straubing und des RSV Soli Dingolfing wird eine Rennserie unter der Bezeichnung: „Ostbayerischer Jedermann – Cup“ unter Federführung des Radsportbezirks Niederbayern gebildet. Die bestehenden Rennen werden zudem mit weiteren Rennen in Passau und Landshut (Messekriterum) ergänzt und gegebenenfalls auch durch weitere kurzfristig angesetzte Rennen oberpfälzerischer Vereine.
Nach dem „Aus“ der aufstrebenden Rennserie um den „Landshuter Straßencup“
bemüht sich der Radsportbezirk Niederbayern den rennsportambitionierten Radsportlern in Ostbayern eine neue Betätigungsmöglichkeit zu bieten, damit sie ihren Sport, wettkampfmäßig betreiben können.
Über das Vorhaben, ob es durchgeführt wird und in welcher Art und Form, wird laufend aktuell berichtet.
Gottfried Paulus
.
.